44 | 09.12.2011 | 17:59 | FF Elstorf | Voll |
F2 |
Feuer galvanischer Betrieb |
NHilf Eingesetzte Mittel: : LF, MTF, TLF, brannte Halle in voller Ausdehnung, 5 x PA, 2 x C, 1 x WW, 091211, 18.00 Uhr F2 ( Brennt Lagerhalle eines Galvanisierungsbetriebes ) Rudolf-Diesel Straße Neu Wulmstorf, FF Neu Wulmstorf, Elstorf, Rade, Rübke, Ashausen, Jesteburg, Maschen, Buxtehude 8 LK STD ), U-Dienst und B-Dienst 30/1 BF Hamburg, RTW 25-41, NEF 35-31, SEG DRK und JUH, Ordnungsamt, 99-01, 98-01 und div. Andere Fachdienste, 1 WaWe, 2 Wenderohre, 2 Schaumrohre, 3 C, 2 B, div. Messgeräte ( darunter SIGIS BF Hamburg ), ca. 50 PA, brisant : in der vom Feuer betroffenen Lagerhalle lagerten größere Mengen an Salz-, Salpeter- und Schwefelsäure sowie Zyankali |
Großfeuer in Neu Wulmstorf
Neu Wulmstorf Ein
Großfeuer hat am Freitagabend große Teile einer Lagerhalle eines
Galvanisierungsbetriebes
im Gewerbegebiet von Neu Wulmstorf zerstört. Rund 150 Feuerwehrleute aus
Niedersachsen und Hamburg
waren über Stunden im Einsatz, um das Großfeuer und einen daraus
resultierenden drohenden Folgeeinsatz
durch Säuredämpfe abzuarbeiten. Um 18.00 Uhr waren die Feuerwehren
aus Neu Wulmstorf und Rübke durch die
Winsener Rettungsleitstelle zu dem brennenden Lagergebäude in der Rudolf-Diesel
Straße alarmiert worden.
Beim Ausrücken der ersten Kräfte hatte das Feuer schon das Dach der
in Wellblechbauweise erbauten Halle durchgebrannt,
die Kräfte konnten sich am weithin sichtbaren Feuerschein orientieren.
Noch auf der Anfahrt wurden durch weiter
eingehende Notrufe die Feuerwehren aus Elstorf und Rade nachalarmiert. Bei Eintreffen
der ersten Kräfte aus
Neu Wulmstorf und Rübke brannte gut die Hälfte der rund 60 x 20 Meter
großen Lagerhalle in voller Ausdehnung,
unverzüglich wurde eine zweite Drehleiter sowie weitere Kräfte von
der Feuerwehr Buxtehude nachalarmiert.
Auch der Einsatzleitwagen ELW 2 der Kreisfeuerwehr kam zum Einsatz. Im Verlauf
des Einsatzes stellte sich heraus,
dass in der vom Brand betroffenen Lagerhalle diverse stark ätzende und
giftige Säuren gelagert waren,
darunter Schwefel- und Salpetersäure, zudem war auch Zyankali in der Halle
vorhanden. Aus sicherer Entfernung nahmen
die Feuerwehrkräfte unter der Leitung des stellvertretenden Gemeindebrandmeisters
Michael Bulst einen massiven Löschangriff vor,
über die beiden Drehleitern wurden zwei Wenderohre eingesetzt, ein Wasserwerfer
und zwei Schaumrohre kamen ebenfalls zum Einsatz,
und diverse B- und C-Strahlrohre wurden weiterhin eingesetzt. Über den
Einsatz informierten sich auch Kreisbrandmeister Dieter Reymers,
Abschnittsleiter Elbe Volker Bellmann udn Neu Wulmstorfs Gemeindebrandmeister
Uwe Schievink.
Aufgrund der enormen Rauchentwicklung musste in der gesamten Umgebung der Halle
ausschließlich unter
umluftunabhängigen Atemschutz gearbeitet werden, aus Sicherheitsgründen
wurde rund um die Brandhalle
ein großer Sicherheitsradius eingerichtet. In der Anfangsphase war eine
erhebliche Rauchentwicklung im Bereich
des Brandobjektes festzustellen, daher wurde zur Schadstoffmessung der Fachzug
Spüren und Messen der Kreisfeuerwehr,
bestehend aus Fahrzeugen und Geräten der Feuerwehr Jesteburg, alarmiert,
um in der Umgebung Schadstoffmessungen durchzuführen.
Auch der Umweltdienst der Berufsfeuerwehr Hamburg kam für die Schadstoffmessungen
an die Einsatzstelle
und setzte mit dem so genannten Sigis, einem Spezialgerät zur Feststellung
von Schadstoffen in der Umgebungsluft,
ein wirkungsvolles Messgerät ein. Da abzusehen war, dass für weitere
Messungen Feuerwehrkräfte unter Chemikalienschutzanzügen
eingesetzt werden mussten, wurde auch die Feuerwehr Maschen mit den Umweltfahrzeugen
zur Brandstelle alarmiert,
um dort die Grob-Dekontamination der eingesetzten Chemikalienschutzanzüge
vorzunehmen.
Bis in die späten Abendstunden hinein wurden laufende Schadstoffmessungen
durchgeführt, schnell stand aber fest,
dass die Schadstoffbelastung in der Umgebungsluft nur sehr gering war und keine
Gefahr für die Bevölkerung bestand.
Diese war in der ersten Phase des Einsatzes aufgrund der enormen Rauchentwicklung
mittels Rundfunkdurchsagen aufgefordert worden,
Fenster und Türen geschlossen zu halten, eine Maßnahme die so lange
Bestand haben sollte, bis die Rauchentwicklung vorbei
und das Feuer unter Kontrolle war. Zur Sicherheit der Einsatzkräfte standen
in der ersten Einsatzphase ein Rettungswagen der JUH
und der Notarzt des DRK bereit, später kamen Kräfte der Schnelleinsatzgruppen
von DRK und JUH zum Einsatz,
die auch die Einsatzkräfte mit Speisen und Getränken versorgten.
Die ersten Einsatzkräfte konnten rund vier Stunden nach Einsatzbeginn aus
dem
Einsatz herausgelöst werden, die letzten Kräfte verließen erst
weit nach Mitternacht die Brandstelle.
Diese wurde von der Polizei beschlagnahmt für weitere Ermittlungen,
die Brandursache und auch die Hohe des entstandenen Sachschadens sind noch unbekannt.
Eine Spezialfirma wird nun weiterhin das kontaminierte Löschwasser entsorgen
müssen.
Foto und Text KPW Köhlbrand
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